„Flüchtlinge können ja gar kein Deutsch!“

Was heißt hier eigentlich „𝐊𝐨̈𝐧𝐧𝐞𝐧“?
 
Sprachliches „Können“ umfasst 📖Leseverständnis, ✏Schreibfertigkeit, 🗣Sprechfertigkeit und 👂Hörverständnis.
 
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) gliedert den Erwerb einer Sprache unter Einbezug dieser Teil-Kompetenzen in 𝐬𝐞𝐜𝐡𝐬 𝐒𝐭𝐮𝐟𝐞𝐧: von A1 für Anfänger bis C2 für nahezu muttersprachliche Kenntnisse.
 
Dabei sind Fremdsprachkompetenzen hinsichtlich 📖✏🗣👂häufig 𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐢𝐞𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐭𝐚𝐫𝐤 𝐚𝐮𝐬𝐠𝐞𝐩𝐫𝐚̈𝐠𝐭: während einige Menschen in einer Sprache beispielsweise mündliche Kommunikation gut beherrschen, birgt das Lesen und Schreiben für sie (noch) Herausforderungen – oder umgekehrt. Zum Bestehen von Sprach- und Integrationskursen werden jedoch all diese Fähigkeiten abgeprüft.

🏔 Deutschland setzt dabei beim Thema (Arbeitsmark-)Integration von Geflüchteten recht hohe Anforderungen: Das 𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐞𝐫𝐰𝐞𝐫𝐛𝐬𝐳𝐢𝐞𝐥 𝐢𝐧 𝐈𝐧𝐭𝐞𝐠𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬𝐤𝐮𝐫𝐬𝐞𝐧 z.B. liegt bei 𝐁𝟏 (𝐒𝐭𝐮𝐟𝐞 𝟑) und für den 𝐙𝐮𝐠𝐚𝐧𝐠 𝐳𝐮𝐫 𝐀𝐮𝐬𝐛𝐢𝐥𝐝𝐮𝐧𝐠 bzw. Berufsschule wird häufig sogar 𝐁𝟐 (𝐒𝐭𝐮𝐟𝐞 𝟒) gefordert.
🤷‍♀️ Im Vergleich dazu verlangen 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐞 𝐞𝐮𝐫𝐨𝐩𝐚̈𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐋𝐚̈𝐧𝐝𝐞𝐫 meist nur 𝐀𝟐 (𝐒𝐭𝐮𝐟𝐞 𝟐).
 
🎉👏 Häufig erlernen Geflüchtete mindestens eine (oder sogar mehrere) Teil-Sprachkompetenzen innerhalb weniger Monate.
🎉👏 2022 hatten 67,1% der Integrationskursteilnehmer ihre Prüfung mit B1 bestanden und zusätzliche 27,3% hatten A2 erreicht.
🎉👏 In Alphabetisierungskursen hatten 61,8% mit A2 bestanden und 22,9% mit B1. Dabei bringen Teilnehmer in Alphabetisierungskursen häufig besonders erschwerte Lernvoraussetzungen oder Trauma-Erfahrungen mit, weshalb das Erreichen des Sprachniveaus A2 für diese Zielgruppe zusätzlich einen 𝐫𝐢𝐞𝐬𝐢𝐠𝐞𝐫 𝐄𝐫𝐟𝐨𝐥𝐠 darstellt!


🏆💜 Ich fände es gerechtfertigt, die individuellen 𝐬𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐅𝐨𝐫𝐭𝐬𝐜𝐡𝐫𝐢𝐭𝐭𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐄𝐫𝐫𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐭𝐞𝐧 geflüchteter Menschen noch viel mehr 𝐚𝐧𝐳𝐮𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧𝐧𝐞𝐧 und 𝐳𝐮 𝐰𝐮̈𝐫𝐝𝐢𝐠𝐞𝐧!
 
 
💡🏭 𝐃𝐚𝐫𝐮̈𝐛𝐞𝐫 𝐡𝐢𝐧𝐚𝐮𝐬 𝐤𝐨̈𝐧𝐧𝐞𝐧 𝐔𝐧𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐯𝐢𝐞𝐥 𝐭𝐮𝐧, 𝐮𝐦 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐤𝐨𝐦𝐩𝐞𝐭𝐞𝐧𝐳 𝐯𝐨𝐧 𝐌𝐢𝐭𝐚𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐦𝐢𝐭 𝐅𝐥𝐮𝐜𝐡𝐭𝐡𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫 𝐳𝐮 𝐟𝐨̈𝐫𝐝𝐞𝐫𝐧:
🔝 Ermöglichen und fördern Sie z.B. die Teilnahme an Berufssprachkursen (auch in Teilzeit)!
🔝 Bieten Sie individuelle Sprach- und Kommunikationsförderung am Arbeitsplatz an!
🔝 Etablieren Sie Mentoringprogramme und Sprachpatenschaften!
🔝 Nutzen Sie vermehrt einfache Sprache oder visuelle Hilfsmittel wie grafische Darstellungen, Erklärvideos und Audios!
🔝 Erkennen Sie auch andere Kompetenzen und Talente von Geflüchteten an, wie beispielsweise Einsatzbereitschaft, Kreativität, Flexibilität und fachliches Knowhow! Wenn sich Menschen wertgeschätzt und gewürdigt fühlen, sind sie auch motivierter, noch mehr zu lernen! 💓💪


⁉🗯 Let´s talk about it!

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